Kategorien: | Aktuelles PostgreSQL® |
---|---|
Tags: | Konferenzen PostgreSQL® |
Am Donnerstag, 26. Juni, und Freitag, 27. Juni 2025, hatten mein Kollege Patrick Lauer und ich die großartige Gelegenheit, am Swiss PGDay 2025 teilzunehmen, der an der OST Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil stattfand. Diese zweitägige PostgreSQL-Konferenz bot zwei parallele Vortragsreihen in englischer und deutscher Sprache und brachte vor allem Anwender und Experten aus der ganzen Schweiz zusammen. Unser Unternehmen credativ gehörte zu den Unterstützern der diesjährigen Konferenz.
Während der Veranstaltung hielt Patrick einen spannenden Vortrag mit dem Titel „Postgres mit vielen Daten: Bis MAXINT und darüber hinaus“, der auf früheren Diskussionen über den Einsatz von Postgres in großem Maßstab aufbaute. Er hob die praktischen Probleme hervor, die bei der Verarbeitung extrem großer Datensätze in PostgreSQL auftreten – beispielsweise, wie selbst ein einfacher SELECT COUNT(*) schmerzhaft langsam werden kann und wie Backups und Wiederherstellungen bei sehr großen Datensätzen Tage dauern können. Außerdem stellte er Strategien für ein effektives Leistungsmanagement in diesen Größenordnungen vor.
Ich präsentierte eine deutlich überarbeitete Version meines Vortrags „Aufbau eines Data Lakehouse mit PostgreSQL: Eintauchen in Formate, Tools, Techniken und Strategien”. Er behandelte moderne Datenformate und Frameworks wie Apache Iceberg und ging auf die wichtigsten Herausforderungen in Lakehouse-Architekturen ein – von Governance, Datenschutz und Compliance bis hin zu Datenqualitätsprüfungen und Anwendungsfällen für KI/ML. Der Vortrag hob die Fähigkeit von PostgreSQL hervor, eine zentrale Rolle in der heutigen Data-Lakehouse- und KI-Landschaft zu spielen. Zum Abschluss der Konferenz hielt ich einen kurzen Blitzvortrag, in dem ich unser neues Open-Source-Migrationstool „credativ-pg-migrator” vorstellte.
(c) Fotos von Gülçin Yıldırım Jelinek
Das Konferenzprogramm war vollgepackt mit vielen hochwertigen und aufschlussreichen Vorträgen. Besonders hervorheben möchten wir:
* Bruce Momjian – „Wie Open Source und Demokratie Postgres vorantreiben”: In seiner Keynote skizzierte Bruce Momjian, wie das Open-Source-Entwicklungsmodell und die demokratische Governance von PostgreSQL zum Erfolg der Datenbank beigetragen haben. Er erläuterte die Unterschiede zwischen Open-Source- und proprietären Modellen, gab einen Überblick über die Geschichte der Governance von PostgreSQL und zeigte auf, wie demokratische, offene Prozesse zu robuster Software und einer vielversprechenden Zukunft für Postgres führen.
* Gülçin Yıldırım Jelinek – „Anatomie von Sperren auf Tabellenebene in PostgreSQL”: In dieser Sitzung wurden die Grundlagen der Sperrmechanismen auf Tabellenebene in PostgreSQL behandelt. Es wurde erklärt, wie verschiedene Sperrmodi während Schemaänderungen erworben und in eine Warteschlange gestellt werden, damit die Teilnehmer verstehen, wie sie Sperrkonflikte verwalten, Ausfallzeiten minimieren und Deadlocks bei DDL-Operationen mit hoher Parallelität vermeiden können.
* Aarno Aukia – „Betrieb von PostgreSQL in großem Maßstab: Erkenntnisse aus Hunderten von Instanzen in regulierten privaten Clouds“: Der Referent berichtete über seine Erfahrungen mit dem Betrieb umfangreicher Postgres-Umgebungen in stark regulierten Branchen. Er diskutierte Architekturmuster, Automatisierungsstrategien und „Day-2-Operations“-Praktiken, die VSHN einsetzt, um strenge Anforderungen an Verfügbarkeit, Compliance und Audits zu erfüllen, darunter sichere Mandantenfähigkeit, deklarative Bereitstellungen, Backups, Überwachung und Lebenszyklusmanagement in unternehmenskritischen Cloud-nativen Setups.
* Bertrand Hartwig-Peillon – „pgAssistant”: Der Autor stellte pgAssistant vor, ein Open-Source-Tool, das Entwicklern dabei hilft, PostgreSQL-Schemas und -Abfragen vor der Produktionsbereitstellung zu optimieren. Er demonstrierte, wie pgAssistant deterministische Analysen mit einem KI-gesteuerten Ansatz kombiniert, um Schema-Inkonsistenzen zu erkennen und Optimierungen vorzuschlagen, wodurch Best Practices und Leistungsoptimierungen innerhalb von Entwicklungsworkflows effektiv automatisiert werden.
* Gianni Ciolli – „The Why and What of WAL”: Gianni Ciolli gab in seiner gewohnt prägnanten italienischen Art einen Überblick über die Geschichte und die Funktionsweise des Write-Ahead Log (WAL) von PostgreSQL. Er erläuterte die zentrale Rolle von WAL in PostgreSQL für Absturzsicherheit, Backups und Replikation und zeigte Beispiele für WAL-fähige Funktionen wie schnelle Absturzbehebung, effiziente Hot-Backups, physische Replikation und logische Dekodierung.
* Daniel Krefl – „Hacking pgvector for performance”: Der Referent stellte eine verbesserte Version der pgvector-Erweiterung für die Verarbeitung großer Datenmengen vor, die durch die Verwaltung des Vektorindex außerhalb des PostgreSQL-Speichers und die Auslagerung von Berechnungen, einschließlich GPU-Integration, optimiert wurde. Er beschrieb detailliert den Prozess der Auslagerung der Kernlogik von pgvector zur Verbesserung der Geschwindigkeit und demonstrierte bemerkenswerte Leistungssteigerungen im Rahmen des EU-AERO-Projekts. Er sprach auch über die verteilten PostgreSQL-Versionen XC, XL und TBase, die leider noch auf der alten Version 10 basieren, und darüber, wie er Änderungen aus diesen Projekten in die Version 16 portiert hat.
* Luigi Nardi – „Eine Benchmark-Studie zu den Auswirkungen der Optimierung von PostgreSQL-Serverparametern”: Luigi Nardi präsentierte umfassende Benchmark-Ergebnisse zur Optimierung von PostgreSQL-Konfigurationsparametern. Er hob hervor, dass viele Benutzer die Standardeinstellungen verwenden, und zeigte, wie durch eine richtige Optimierung für verschiedene Workloads (OLTP, OLAP usw.) erhebliche Leistungsverbesserungen erzielt werden können. Dabei lieferte er umsetzbare Erkenntnisse, die auf bestimmte Umgebungen zugeschnitten sind.
* Renzo Dani – „Von Oracle zu PostgreSQL: Eine SCHWIERIGE Reise und ein Open-Source-Erwachen”: Der Autor berichtete über seine Erfahrungen bei der Migration einer komplexen Unternehmensanwendung von Oracle zu PostgreSQL und ging dabei auf bedeutende Herausforderungen wie implizite Typumwandlungen, Unterschiede bei der Funktionsüberladung, Probleme mit JDBC-Treibern und SQL-Validierungsprobleme ein. Er hob auch die Vorteile hervor, darunter schnellere CI-Pipelines, flexiblere Bereitstellungen und Innovationsmöglichkeiten durch das Open-Source-Produkt Postgres, und gab praktische Ratschläge zu Migrationstools, Teststrategien und zum Management von Kompromissen.
(c) Foto: Swiss PostgreSQL User Group
Am Ende des ersten Tages genossen alle Teilnehmer ein Networking-Dinner. Wir möchten uns beide ganz herzlich bei den Organisatoren des Swiss PGDay (Swiss PostgreSQL User Group) für eine großartige Veranstaltung bedanken. Der Swiss PGDay 2025 war eine unvergessliche und wertvolle Erfahrung, die großartige Lern- und Networking-Möglichkeiten bot. Wir sind auch credativ sehr dankbar, dass sie uns die Teilnahme ermöglicht haben, und freuen uns schon auf die nächsten Ausgaben dieser hervorragenden Konferenz.
Kategorien: | Aktuelles PostgreSQL® |
---|---|
Tags: | Konferenzen PostgreSQL® |
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Brevo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von Turnstile laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr Informationen