11 August 2025

Debian 13 "Trixie": Ein Blick auf die Highlights

Einleitung

Am vergangenen Samstag, dem 9. August hat das Debian-Projekt die neueste Version der Linux-Distribution „Debian“ veröffentlicht, die Version 13 ist auch unter dem Namen „Trixie“ bekannt und enthält wie seine Vorgänger „Bookworm“ viele Neuerungen und Verbesserungen. Da einige Mitarbeiter von credativ auch aktive Mitglieder des Debian Projekt sind, ist für uns die neue Version natürlich ein besonderer Grund einen Blick auf einige Highlights dieser neuen Version zu werfen.

Desktop-Umgebungen auf dem neuesten Stand

Debian 13 bringt die Desktop-Umgebungen auf den neuesten Stand. Für Liebhaber von GNOME gibt es die neueste Version GNOME 48, die eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit und ein modernes Design bietet. Wer den KDE-Desktop bevorzugt, wird bei Debian 13 nun KDE Plasma-Desktop 6.3 benutzen können, das eine schlankere und schnellere Oberfläche verspricht. Debian stellt damit auf Wayland als Standard um.

Debian 13 Trixie GNOME Desktop

Der brandneue Linux-Kernel 6.12 LTS

Das Herzstück von Debian 13 ist der Linux-Kernel 6.12 mit Long-Term Support. Dieser Kernel sorgt für eine verbesserte Hardware-Unterstützung und mehr Leistung. Er gewährleistet auch die langfristige Stabilität des Systems, was für viele Nutzer ein entscheidender Faktor ist. So wird Kernel 6.12 auch bei anderen Linux-Distributionen genutzt, unter anderem auch bei RedHat Enterprise Linux 10.

Offizielle Unterstützung für RISC-V 64 Bit

Debian 13 ist die erste Version, die offizielle Unterstützung für die RISC-V-Architektur bietet. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Open-Source-Gemeinschaft und ermöglicht es, Debian auf 64-Bit-RISC-V-Hardware auszuführen. Gleichzeitig wurde die Unterstützung für einige ältere Architekturen wie „mipsel“ und „i386“ in den Installationsprogrammen entfernt, um sich auf neuere Technologien zu konzentrieren.

RISC-V Prototyp, am UC Berkeley Par Pab Winter Retreat im Januar 2013 (Quelle:Wikimedia)

Erhöhte Sicherheit

Debian ist bekannt für seine Robustheit und Sicherheit. „Trixie“ führt auf den „amd64“- und „arm64“-Architekturen neue Sicherheitsfunktionen ein, um das System besser vor Angriffen wie ROP- (Return-Oriented Programming) und COP/JOP-Exploits (Call/Jump-Oriented Programming) zu schützen. Diese Funktionen sind auf kompatibler Hardware automatisch aktiviert.

Die Verzeichnisse /tmp und /var/tmp werden bei neu installierten Systemen automatisch aufgeräumt, das Debian-Projekt beschreibt detailliert anhand welcher Vorgaben dies geschieht und wie dieses Verhalten auch auf von Debian 12 aktualisierten Systemen aktivieren lässt.

DSA-Schlüssel (Digital Signature Algorithm) werden durch die in Debian 13 verfügbare  OpenSSH-Pakete der Version 9.8  nicht mehr unterstützt und können auch nicht mehr durch zusätzliche Parameter aktiviert werden. Generell sollten DSA-Schlüssel nicht mehr verwendet und ausgetauscht werden, im Bedarfsfall kann noch das ssh1-Kommando aus dem  openssh-client-ssh1-Paket genutzt werden.

Fazit

Debian 13 „Trixie“ verspricht eine stabile, moderne und sichere Basis für Server und Desktops zu sein. Mit aktualisierten Desktop-Umgebungen, einem neueren Kernel und der Unterstützung für die RISC-V-Architektur ist es ein Release, das die Nutzer mit Spannung erwartet haben. Jetzt beginnt damit auch der Entwicklungszyklus für Debian 14, dessen Codename dann „Forky“ sein wird. Damit folgt Debian seiner Tradition und verwendet wieder einen Charakter aus dem Toy Story Universum.

Wir unterstüzen sie gerne

Gerne können wir Sie bei der Aktualisierung Ihrer Server von Debian 12 (oder älter) auf Debian 13 unterstützen, melden Sie sich dazu gerne bei uns.

Weiterhin bildet Debian 13 die Basis von Proxmox VE in Version 9 und kann damit als Grundlage für Ihre zukünftige Virtualisierungslösung dienen, bei dem Aufbau oder der Aktualisierung dieser unterstützen wir Sie auch gerne als offizieller Proxmox-Partner.

Kategorien: Aktuelles Debian
Tags: debian 13 Trixie

über den Autor

Martin Zobel-Helas

Technischer Leiter Betrieb

zur Person

Als einer der technischen Leiter unterstützt Martin Zobel-Helas unsere Kunden bei der Konzeption und Integration von Open Source Software in komplexen IT-Infrastrukturen. Martin arbeitet schon seit 2005 bei credativ und übernimmt dort ebenfalls die Rolle des Open Source-Beauftragten. Gleichzeitig ist er ein sehr bekanntes und geschätztes Mitglied der internationalen Debian Community. Seine langjährige Mitarbeit als Entwickler und Sysadmin des Debian-Projektes zeichnen Ihn genauso aus, wie seine Tätigkeit im Vorstand der gemeinnützigen Open Source Organisation „Software in the Public Interest, Inc.“.

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