Bericht von der SCaLE 21x Konferenz

Vom 14.3.-17.3. fand in Pasadena in Kalifornien die “Southern California Linux Expo” (SCaLE) 21x Konferenz statt, welche ich diesjährig zum ersten Mal besucht habe. Zu der Konferenz kommen stets mehrere Tausend Teilnehmer; sie ist in etwa vergleichbar mit einer Community-Konferenz wie der FOSDEM, hat aber deutlich mehr kommerzielle Sponsoren und Aussteller-Firmen. Die Konferenz fand in zwei Gebäuden statt; in einer großen Halle war ab Freitag Nachmittag die Ausstellung mit Ständen von Open-Source-Projekten bzw. -Firmen sowie die großen Vortragsräume, in dem anderen waren kleinere Projekt-Räume. Es gab je nach Tag ca. 10-15 parallele Tracks in den verschiedenen Vortragsräumen.

SCaLE 21x Konferenzgebäude

Am Donnerstag und Freitag war der PostgreSQL@SCaLE Track, wo ich einen Vortag über Patroni Deployment Patterns gehalten habe. Weitere interessante Postgres-Vorträge (einige kannte ich schon von anderen Konferenzen) waren Magnus Hagander’s Vortrag über die kommenden Features im nächsten Postgres-Release (Version 17) und Joe Conway’s Vortrag über Sortierungsprobleme von lokalisierten Daten bei Betriebssystem-Updates und damit einhergehenden Inkompatibilitäten der von Postgres verwendeten glibc Bibliothek, sowie ein Ask my Anything der anwesenden Postgres-Elite (Zwei Core-Team Member und drei Major Contributor).

SCaLE 21x Vortrag (Foto von Jeremy Schneider)

Gerade Sortierungsprobleme bei Betriebssystem-Updates sind ein immer wiederkehrendes Thema und Joe Conway hat eine interessante Lösung vorgestellt: Er hat den entsprechenden Code aus der glibc-Systembibliothek herausgenommen und als eigenständige Bibliothek gebaut. Diese kann dann entweder beim Übersetzen von PostgreSQL verwendet werden oder via LD_PRELOAD zur Laufzeit beim Starten des Datenbank-Servers dazugeladen werden und garantiert damit eine stabile Sortierreihenfolge.

Was andere Vorträge angeht so ist vor allem die inoffizielle Keynote Terrible Ideas in Kubernetes von Corey Quinn erwähnenswert, der als AWS-Experte mit viel Humor seine eigenen ersten Schritte in Kubernetes kommentierte. Außerdem hat ein Kollege aus Paris einen Vortrag im “Open Source AI and Applied Science”-Track über Optimal Approaches for Real-Time Machine Learning with Apache Spark on Kubernetes: Best Practices and Strategies gehalten. Alle Vorträge wurden aufgezeichnet und sind auf YouTube bzw. über die Vortrags-Links im SCaLE-Programm frei anschaubar.

Ab Freitag Nachmittag habe ich dann teilweise sowohl am PostgreSQL- als auch am Instaclustr-Stand ausgeholfen. Während die meisten Besucher des PostgreSQL Stands das Projekt bereits kannten bzw. schon einsetzten, war Instaclustr im Allgemeinen noch relativ unbekannt, viele waren aber an dem Managed Service für die verschiedenen Datenbanken interessiert. Insgesamt waren noch fünf andere Instaclustr Kollegen anwesend, die sich den Stand-Dienst geteilt haben. Freitag und Samstag Abend waren wir zusammen Mexikanisch bzw. Japanisch (Sushi) Abendessen.

Instaclustr Stand und KollegInnen

Die Konferenz-Teilnahme war ab Sonntag Mittag nur noch gering, so dass noch ich einen Abstecher ans Meer nach Santa Monica und Venice Beach gemacht habe und mich dann Abends noch mit einigen Postgres-Kollegen anlässlich von St. Patrick’s Day zu dem einem oder anderen Guinness getroffen habe. Montag hatte ich noch ein paar Stunden um mir die Gärten, Museen der Huntington Library in Pasadena anzuschauen, bevor es dann am Abend wieder zurück nach Deutschland ging. Insgesamt war die (knappe) Woche in Kalifornien ein tolles Erlebnis, insbesondere das gute Essen, die netten Leute, sowie das (im Verhältnis) milde Klima sind im Gedächtnis geblieben.

Venice Beach

über den Autor

Michael Banck

zur Person

Michael Banck ist seit 2009 Mitarbeiter der credativ GmbH, sowie seit 2001 Mitglied des Debian Projekts und auch in weiteren Open Source Projekten aktiv. Als Mitglied des Datenbank-Teams von credativ hat er in den letzten Jahren verschiedene Kunden bei der Lösung von Problemen mit und dem täglichen Betrieb von PostgreSQL®, sowie bei der Einführung von Hochverfügbarkeits-Lösungen im Bereich Datenbanken unterstützt und beraten.

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