Die zweitägigen Kubernetes Community Days in München brachten Kubernetes-Nutzer, Entwickler und Experten aus ganz Deutschland zusammen. Am 01.07 und 02.07 bot die Konferenz die Gelegenheit, einen Einblick in die neuesten Entwicklungen des Kubernetes Mikrokosmos zu erhalten, sowie Herausforderungen und Lösungen zu teilen und Kontakte zu Kollegen zu knüpfen. Die lebendige Atmosphäre und die gemeinsame Begeisterung für Kubernetes boten eine ideale Umgebung, sich fortzubilden, inspirieren zu lassen und Denkanstöße zu erhalten.
In der Keynote der Veranstaltung „Reflections on a decade of Kubernetes. How it has been and what the future is holding for us“ wurde der Wandel der IT-Branche betrachtet. Vor etwa 10 Jahren wurde durch Kubernetes die Art und Weise, wie Workflows bereitgestellt und verwaltet werden, revolutioniert. Dies wird in der Keynote ausgeführt.
Ursprünglich für Orchestrierung von Microservices und Backend-Dienste konzipiert, wurde Kubernetes stetig weiterentwickelt und hat sich somit in immer mehr Bereichen der IT etabliert. Derzeit liegt der Fokus auf neuen Technologien wie GenAI, Gaming und Edge Computing, die mittlerweile in breiten Teilen der Gesellschaft genutzt werden.
Unser Team informierte sich in verschiedenen Vorträgen zu den aktuellen Herausforderungen im Platform Engineering.
Alteingesessene Entwickler betrachten moderne Betriebsteams oft mit Skepsis und hinterfragen die Notwendigkeit Cloud-nativer Konzepte. In einem der angebotenen Vorträge der Tagung wurde die Bedeutung der Übernahme von Produktmanagement-Praktiken betont und die Vorteile von Container-Plattformen für Entwickler und Stakeholder verdeutlicht.
Aus der Frage „Stellt Platform-Engineering die nächste Stufe der DevOps-Evolution dar oder handelt es sich nur um eine Umbenennung bestehender Praktiken?“ ergab sich eine angeregte Diskussion. Ebenso wurden die gemeinsamen Herausforderungen, die sich aus der Einführung von Platform Engineering ergeben, besprochen. Wir diskutierten intern die Integration von Platform Engineering in DevOps-Praktiken und die Vorteile dieses Ansatzes für unsere eigenen Projekte.
Die Evolution der Bereitstellung von Diensten über die Grenze von Kubernetes hinweg, wurde in einem Beitrag thematisiert, der sich mit den Netzwerkfähigkeiten in Kubernetes, insbesondere dem Vergleich zwischen der Ingress-API und der neuen Gateway-API befasste. Obwohl die Ingress-API Einschränkungen unterliegt, ist sie weit verbreitet. Diese soll durch Kubernetes im Rahmen der Gateway-API abgelöst werden. Der Vortrag hob die Unterschiede und Vorteile von Gateway-API hervor, was zu Überlegungen und Gesprächen über Migrationsstrategien und praktische Implementierungen führte.
Die Diskussion führte zu der Erkenntnis, dass das Wissen bezüglich Gateway-API und der damit verbundene Mehrwert gegenüber Ingress-Controllern intern vertieft werden sollte.
Die Installation einer Kubernetes-Plattform mit der Cluster-API kann eine hohe Komplexität aufweisen. In einem Vortrag wurde das Framework Cluster Stack vorgestellt. Es stellt eine Lösung dar, Kubernetes Add-Ons zu bündeln und den Lebenszyklus von diesen mit Hilfe des Cluster Stack Operator zu verwalten. Wir diskutierten mögliche Vorteile und Herausforderungen für die Nutzung des Cluster Stack Frameworks in verschiedenen Umgebungen.
Der Vortrag „OCI Registry: Beyond Container Images – Migrating from GitOps to RegistryOps“ veranschaulichte die Unterschiede zwischen beiden Technologien. Auch Security Aspekte wurden thematisiert. Es wurde erklärt, wie Artefakte signiert und validiert werden können, um somit Supply-Chain-Attacks vorzubeugen. Zudem wurde hervorgehoben, wie Flux und ORAS Helm-Charts und Kubernetes-Manifeste in OCI-Registries speichern können.
Dies regte Diskussionen zwischen den Kollegen über praktische Anwendungsfälle und das Potenzial zur Verbesserung der Software-Supplychain in unseren eigenen Projekten an.
Das Debuggen von CloudNative Anwendungen mit innovativen Tools wie Mirrord wurde in einem weiteren Vortrag vorgestellt. Dieses Tool stellt einen innovativen Ansatz dar und vereinfacht das Debuggen von Cloud Applikationen, indem es Entwicklern ermöglicht, ihren Code lokal auszuführen, während sie in der Cloud-Umgebung testen. Sowohl die Live-Demonstration von Mirrord wie auch die anschließenden Diskussionen regten dazu an, dieses Tool in Zukunft im Rahmen interner Entwicklungs-Workflows zu testen. Der Vortrag zeigte außerdem die kontinuierliche Innovation im Kubernetes-Ökosystem und die praktischen Vorteile neuer Tools auf.
Das Skalieren zustandsbehafteter Anwendungen auf Kubernetes stellt Entwickler und Platformbetreiber teils vor große Herausforderungen, so auch bei Entwicklern einer EV-Lade-Plattform, wie es in einem weiteren Vortrag vorgestellt wurde. Es wurden Zusammenhänge beim Management von plötzlich auftretenden WebSocket-Wiederverbindungen und Lastspitzen sowie die damit verbundenen Probleme aufgezeigt. Verschiedene Herangehensweisen zur Lösung dieser Probleme wurden beleuchtet, aus denen schließlich praktische Lösungen abgeleitet wurden. Diese Ansätze führten zu Gesprächen über Skalierungsstrategien und das Potenzial zur Implementierung ähnlicher Architekturen in unseren eigenen Projekten.
Die Komplexität von Kubernetes hindert Entwicklungsteams häufig daran, das volle Potenzial zu nutzen. Ein Vortrag von Mitarbeitern einer Tochtergesellschaft von Mercedes-Benz stellte deren Ansatz zur Ausführung von Kubernetes vor, der es Tausenden von Entwicklern ermöglicht, Kubernetes ohne Expertenwissen und in einem sicheren Rahmen effektiv nutzen zu können. Besonders interessant war, mit welchen Herausforderungen Entwickler und Administratoren einer so großen Kubernetes-Umgebung konfrontiert sind. Die Vortragenden sprachen darüber, wie sie ihren eigenen Operator und CRD schreiben, um die Installation gängiger Addons zu erleichtern und Sicherheitsstandards festzulegen. Dieser praktische Ansatz wurde von vielen Teilnehmern mit Interesse verfolgt und führte zu Diskussionen über die Standardisierung bei der Installation komplexer Tools und Beachtung der Sicherheitsstandards.
Die Kubernetes Community Days verschafften einen umfassenden Überblick über die aktuellen Herausforderungen und Lösungen im Kubernetes-Ökosystem. Der Austausch und die Diskussionen zu Tech-Stacks regten Teilnehmende dazu an, sich tiefer mit Themen wie Mirrord und die Gateway-API zu beschäftigen.
Es entstanden zahlreiche neue Ideen und Perspektiven, wie wir die Herausforderungen in unseren eigenen Projekten angehen oder was wir an bestehenden
Lösungen verbessern können.