Automatisierung Archiv - credativ®

Effiziente Proxmox-Cluster-Bereitstellung durch Automatisierung mit Ansible

Das manuelle Einrichten und Verwalten von Servern ist in der Regel zeitaufwendig, fehleranfällig und schwer zu skalieren. Dies wird besonders bei groß angelegten Rollouts, beim Aufbau komplexer Infrastrukturen oder bei der Migration aus anderen Virtualisierungsumgebungen deutlich. In solchen Fällen stoßen traditionelle manuelle Prozesse schnell an ihre Grenzen. Eine konsequente Automatisierung bietet eine effektive und nachhaltige Lösung für diese Herausforderungen.

Proxmox ist eine leistungsstarke Virtualisierungsplattform, die für ihre Flexibilität und ihren umfassenden Funktionsumfang bekannt ist. In Kombination mit Ansible, einem schlanken und agentenlosen Automatisierungstool, wird die Verwaltung ganzer Systemlandschaften deutlich effizienter. Ansible ermöglicht die Definition wiederverwendbarer Konfigurationen in Form von Playbooks, wodurch sichergestellt wird, dass Bereitstellungsprozesse konsistent, transparent und reproduzierbar sind.

Um eine vollständig automatisierte Bereitstellung von Proxmox-Clustern zu ermöglichen, hat unser Teammitglied, das in der Open-Source-Community unter dem Alias gyptazy bekannt ist, ein dediziertes Ansible-Modul namens proxmox_cluster. Dieses Modul übernimmt alle notwendigen Schritte, um einen Proxmox-Cluster zu initialisieren und zusätzliche Knoten hinzuzufügen. Es wurde offiziell in die Upstream Ansible Community Proxmox Collection aufgenommen und ist ab Version 1.1.0 über Ansible Galaxy installierbar. Dadurch wird der manuelle Aufwand für die Cluster-Bereitstellung deutlich reduziert. Weitere Einblicke finden Sie in seinem Blogbeitrag mit dem Titel How My BoxyBSD Project Boosted the Proxmox Ecosystem„.

Durch die Einführung dieser Lösung kann nicht nur wertvolle Zeit gespart werden, sondern es wird auch eine solide Grundlage für eine skalierbare und wartungsarme Infrastruktur geschaffen. Im Gegensatz zu fragilen, aufgabenbasierten Ansätzen, die oft auf Ansibles shell oder command Modulen basieren, nutzt diese Lösung das volle Potenzial der Proxmox-API durch ein dediziertes Modul. Dadurch kann sie in verschiedenen Bereichen ausgeführt werden und benötigt keinen SSH-Zugriff auf die Zielsysteme.

Dieser automatisierte Ansatz ermöglicht es, komplexe Setups effizient bereitzustellen und gleichzeitig die Grundlage für stabile und zukunftssichere IT-Umgebungen zu schaffen. Solche Umgebungen können zu einem späteren Zeitpunkt erweitert werden und sind nach einer konsistenten und wiederholbaren Struktur aufgebaut.

Vorteile

Die Verwendung des proxmox_cluster Moduls für die Proxmox-Cluster-Bereitstellung bringt mehrere entscheidende Vorteile für moderne IT-Umgebungen. Der Fokus liegt auf einer sicheren, flexiblen und skalierbaren Interaktion mit der Proxmox-API, einer verbesserten Fehlerbehandlung und einer vereinfachten Integration in verschiedenen Anwendungsfällen:

Ansible Proxmox Modul: proxmox_cluster

Das neu hinzugefügte proxmox_cluster Modul in Ansible vereinfacht die automatisierte Bereitstellung von Proxmox VE-Clustern erheblich. Mit nur einer einzigen Aufgabe ermöglicht es die nahtlose Erstellung eines kompletten Clusters, wodurch Komplexität und manueller Aufwand auf ein Minimum reduziert werden.

Erstellung eines Clusters

Die Erstellung eines Clusters erfordert jetzt nur noch eine einzige Aufgabe in Ansible unter Verwendung des Proxmox_Cluster-Moduls:

- name: Create a Proxmox VE Cluster
  community.proxmox.proxmox_cluster:
  state: present
  api_host: proxmoxhost
  api_user: root@pam
  api_password: password123
  api_ssl_verify: false
  link0: 10.10.1.1
  link1: 10.10.2.1
  cluster_name: "devcluster"

Anschließend wird der Cluster erstellt und zusätzliche Proxmox VE-Knoten können dem Cluster beitreten.

Beitritt zu einem Cluster

Zusätzliche Knoten können dem Cluster nun ebenfalls mit einer einzigen Aufgabe beitreten. In Kombination mit der Verwendung eines dynamischen Inventars wird es einfach, eine Liste von Knoten aus einer definierten Gruppe zu durchlaufen und diese innerhalb einer Schleife dem Cluster hinzuzufügen. Dieser Ansatz ermöglicht die schnelle Bereitstellung größerer Proxmox-Cluster auf effiziente und skalierbare Weise.

- name: Join a Proxmox VE Cluster
  community.proxmox.proxmox_cluster:
  state: present
  api_host: proxmoxhost
  api_user: root@pam
  api_password: password123
  master_ip: "{{ primary_node }}"
  fingerprint: "{{ cluster_fingerprint }}"
  cluster_name: “devcluster"

Cluster-Beitrittsinformationen

Damit ein Knoten einem Proxmox-Cluster beitreten kann, sind in der Regel die Beitrittsinformationen des Clusters erforderlich. Um diese Informationen nicht für jeden einzelnen Cluster manuell definieren zu müssen, kann auch dieser Schritt automatisiert werden. Im Rahmen dieser Funktion wurde ein neues Modul namens cluster_join_info eingeführt. Es ermöglicht, die notwendigen Daten automatisch über die Proxmox-API abzurufen und für die weitere Verwendung im Automatisierungsprozess bereitzustellen.

- name: List existing Proxmox VE cluster join information
  community.proxmox.proxmox_cluster_join_info:
  api_host: proxmox1
  api_user: root@pam
  api_password: "{{ password | default(omit) }}"
  api_token_id: "{{ token_id | default(omit) }}"
  api_token_secret: "{{ token_secret | default(omit) }}"
  register: proxmox_cluster_join

Fazit

Während die Automatisierung im Kontext von Virtualisierungstechnologien oft auf die Bereitstellung von Gastsystemen oder virtuellen Maschinen (VMs) ausgerichtet ist, zeigt dieser Ansatz, dass Automatisierung auf einer viel tieferen Ebene innerhalb der zugrunde liegenden Infrastruktur angewendet werden kann. Es ist auch möglich, Szenarien vollständig zu automatisieren, in denen Knoten zunächst mit einem kundenspezifischen Image mit vorinstalliertem Proxmox VE bereitgestellt werden und anschließend automatisch der Cluster erstellt wird.

Als offizieller Proxmox-Partner unterstützen wir Sie gerne bei der Implementierung einer umfassenden Automatisierungsstrategie, die auf Ihre Umgebung zugeschnitten ist und auf Proxmox-Produkten basiert. Sie können uns jederzeit kontaktieren!

 

Eine moderne IT-Infrastruktur ist ein hochkomplexes Gebilde aus Rechen-, Speicher- und Netzwerkressourcen. Managed Platforms stellen eine lohnenswerte Alternative dar.

Unternehmen, die moderne Anwendungen nutzen wollen, haben einen großen Berg an Arbeit vor sich. Sie müssen nicht nur einen konkreten Fahrplan erstellen, welche Lösungen in Sachen Hard- und Software betrieben werden sollen, auch das dafür erforderliche Personal muss vorhanden sein. Zudem stellt sich die Frage nach den entstehenden Kosten für die IT-Infrastruktur. Um sie gering zu halten, setzen viele Unternehmen auf Open-Source-Software (OSS), doch trotz der enormen Vorteile in Sachen Flexibilität und Erweiterbarkeit hat selbst diese Sache einen Haken: Auch der Einsatz von OSS kann initial sehr auf-wendig sein und senkt nicht per se die Kosten.

Natürlich kostet Open-Source-Software in der Regel weder Anschaffungs- noch Lizenzgebühren. Allerdings beinhalten diese Technologien praktisch nie Modelle für Support, Deployment, Management und das kontinuierliche Monitoring der so zusammengestellten IT-Infrastruktur. Unternehmen brauchen also neues Personal, um diese Aufgaben zu stemmen, was wiederum mit hohen Kosten verbunden ist.

IT-Infrastruktur: IT-Dienstleister unterstützen beim Datenbank-Management

Um Kosten und Mitarbeiterressourcen einzusparen, setzen Firmen deswegen unter anderem vermehrt auf externe Unterstützung. IT-Dienstleister, in diesem Fall etwa IT-Consultants, übernehmen dabei spezielle Tätigkeiten für das Unternehmen, beispielsweise das Datenbank-Management und -Hosting. Der Nachteil solcher Dienstleister ist eine mögliche Abhängigkeit, da ihre speziell im Kontext des jeweiligen Unternehmens erworbene Expertise möglicherweise unverzichtbar wird.

Auch die Notwendigkeit, externen Beschäftigten Zugriff auf die internen Daten zu geben, ist für viele Unternehmen ein Problem. Das Einkaufen von reinen Support-Kapazitäten für spezielle Teile der IT-Infrastruktur, etwa die Datenbank, ist ebenfalls nicht zielführend: Bei ihnen fehlt logischerweise die Übersicht über die gesamte IT-Infrastruktur. Managed Platforms dagegen vereinen alle Vorteile aus den verschiedenen Modellen.

Managed Platforms: Das Beste aus beiden Welten

Der womöglich wichtigste Grund für die Beauftragung eines externen Dienstleisters ist natürlich ein geringerer personeller Aufwand für die Unternehmen selbst. Eine Managed Platform ist im Grunde eine Sammlung von Managed Services, die Unternehmen selbst über ein entsprechendes User Interface (UI) steuern können. Anders als bei „herkömmlichen“ Managed-Services-Providern bietet eine Managed Platform also nicht nur einen bestimmten Service, den der Anbieter vollständig verwaltet, sondern eine Vielzahl ineinandergreifender Technologien. So können Organisationen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch stärker entlasten, da sie bei Bedarf gleich mehrere Services extern einkaufen. Die frei gesetzten Ressourcen können stattdessen für produktivere und innovativere Aufgaben genutzt werden.

Natürlich übernehmen auch Anbieter von Managed Platforms für ihre Nutzer bis zu einem gewissen Grad die Bereitstellung und das Management bestimmter Technologien. Sie erledigen diese Aufgaben allerdings minimalinvasiv, das heißt ohne Zugriff auf die internen Daten. Für viele potenzielle Nutzer von Managed Platforms ist dieser Aspekt sehr wichtig, denn gerade Finanzdienstleister oder Unternehmen im Gesundheitswesen unterliegen beispielsweise strengen Regularien, wenn es um den Schutz der Kundendaten geht.

Unternehmen behalten Kontrolle über den Data Layer

Neben der Hoheit über die internen Daten liegt bei Managed Platforms auch die Kontrolle über den Data Layer zu jeder Zeit beim Unternehmen und nicht beim Anbieter der Dienstleistung. Das User Interface der Managed Platform stellt dabei quasi die Verwaltungsebene dar, über die die Nutzer ihre IT-Infrastruktur verwalten können. Auf Wunsch können Unternehmen so je nach Bedarf neue Services oder weitere Kapazitäten zu ihrem bisherigen Portfolio hinzubuchen oder abbestellen. Dieses Verfahren ist deutlich günstiger und weniger aufwendig, als die entsprechende Hard- und Software dafür intern bereitzustellen beziehungsweise in Betrieb zu nehmen. Gerade die hohe Skalierbarkeit ist ein wichtiger Punkt, warum Organisationen auf Managed Platforms zurückgreifen.

IT-Infrastruktur: Automatisierung und Zuverlässigkeit im Fokus

Der hohe Automatisierungsgrad, der Managed Platforms auf allen Ebenen auszeichnet, ist nur durch den Einsatz standardisierter Prozesse und Technologien möglich. Gerade Open-Source-Software eignet sich sehr gut dafür. Je höher der Grad an Automatisierung, desto höher ist in der Regel auch die Zuverlässigkeit. Inhouse betriebene IT-Infrastrukturen sind nicht nur sehr kostenintensiv und mit einem hohen personellen Auf-wand verbunden, sie sind in den meisten Fällen auch deutlich unzuverlässiger als ausgelagerte Varianten.

Managed Platforms bieten Flexibilität auf allen Ebenen

Managed Platforms sind über die bisher erwähnten Vorteile hinaus extrem flexibel. Unternehmen können ihre IT-Infrastruktur etwa voll-ständig in der Cloud oder sogar in hybriden oder Multi-Cloud-Umgebungen betreiben. Wem das zu unsicher ist, hat natürlich auch die Möglichkeit, die Managed Platform On-premises zu nutzen. Eine hohe Flexibilität bietet dabei vor allem der Einsatz von Open-Source-Software. Durch die offenen Entwicklungsprozesse ist der Managed-Platform-Anbieter in der Lage, Updates für die IT-Infrastruktur einzuspielen und Bugs zu fixen, ohne dass diese Vorgänge die Nutzer und deren Geschäftsbetrieb negativ beeinflussen – etwa durch einen Service-Ausfall.

Zudem können IT-Lösungen, die auf Open-Source-Technologien basieren, in praktisch jedes bestehende System integriert werden. Und das ohne mühselige architektonische Änderungen vollziehen zu müssen. Managed Platforms, die auf Open-Source-Software setzen, sind für KMU, aber auch für große Firmen definitiv eine Überlegung wert. Denn die Kombination aus Einsparung von Anschaffungskosten für Software, den freigeschaufelten Mitarbeiterressourcen und aus Skalierbarkeit, Erweiterbarkeit und Zuverlässigkeit sind schlagkräftige Argumente für Managed Platforms.

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